Wir machen im Moment die schlimmste Zeit durch seitdem wir überhaupt an Kinder gedacht haben. Janne hat von einen Tag auf den anderen ihr Schlafbedürfnis um 4,5 Stunden TÄGLICH reduziert. Sie weigert sich einen Mittagsschlaf zu machen, dafür rennt sie den ganzen Tag mit ihrem Kissen unter dem Arm durch die Gegend und sagt Heia Heia oder heult. Nichts macht ihr mehr Freude, weil sie für alles zu müde ist. Kinderturnen, Krabbelgruppe, alles für die Katz. Sie macht sich und uns dadurch kaputt. Man sollte meinen, dafür sei sie abends früher müde. Ist sie auch, sie war ja den ganzen Tag nicht richtig wach, heißt aber nicht, dass sie eher schläft. Sie schreit bis zu 2 Stunden, wird dann aber auch noch mehrfach nachts wach. Allen Regeln zum Trotz haben wir sie mit in unser Bett genommen. Da schläft sie zwar in unserer Gegenwart schneller ein, aber wacht trotzdem nachts mehrfach auf und schreit sofort. Letzte Nacht ist sie aus dem Bett geklettert und hat sich schreiend auf den Boden vors Bett gehockt und war nicht mehr zu beruhigen. Keiner weiß wieso. Sie wollte nicht auf den Arm, keinen Schnuller, nicht zurück ins Bett, nicht angeguckt werden, nur da hocken und schreien. Als sie sich beruhigt hatte war Lynn natürlich inzwischen hellwach. Das alles zerrt so ungemein an den Nerven dass ich weder den Kindern eine gute Mutter sein kann noch René eine gute Ehefrau, noch eine gute Hausfrau oder Frau überhaupt. Alles was von mir übrig geblieben ist ist eine total zermürbte Mutter, die nicht mehr weiter weiß, alle Bücher über das Thema Schlaf hier liegen hat und noch nichtmal dazu kommt hineinzuschauen. Schlafen war bis Ostern nie ein Thema. Janne ist immer alleine oder mit einer Flasche eingeschlafen und hat zu 80 % auch durchgeschlafen. Was ist jetzt anders? Was ist passiert?
Jeden Tag fließen bei mir unendlich viele Tränen der Überforderung, Verzweiflung, Hilflosigkeit und schlichtweg aus Schlafmangel. Wie René das zusätzlich zur beruflichen Belastung noch aushält ist mir schleierhaft und jeden Abend wundere ich mich, dass er überhaupt noch Lust hat, zu uns nach Hause zu kommen.
Das Kinder nervig sind wusste ich, dass es ein anstrengendes Jahr wird auch. Aber diese emotionale Belastung, die man als Mutter hat, weil man sich immer und immer wieder in Frage stellt, die war mir nicht bewusst. Ich habe mich die ganze Schwangerschaft innerlich darauf vorbereitet, dass es schwierig werden könnte mit einem Säugling und mit Jannes Temperament. Aber das was uns jetzt getroffen hat hätte ich nicht erwartet. Dass ihr Schlafverhalten plötzlich eine Katastrophe ist ist völlig neu. Zwei oder dreimal Stillen die Nacht wäre kein Problem für mich, aber zusätzlich Janne bis 22 Uhr zu ertragen und nachts meistens zusammengerechnet oder am Stück auch noch bis zu 2 Stunden geschrei PLUS sie ist morgens mind. 1,5 Stunden eher wach als sonst, das schafft mich.
Während andere Kinder das Toben genießen, sie immer so ein fröhliches Kind war schleppt sie sich jetzt mit ihrer übermüdeten Laune durch den Tag und heult überwiegend. Ihr Kissen kommt mit auf die Schaukel oder in den Sandkasten und nichts scheint ihr mehr richtig Spaß zu machen. Für uns und für sie stellt das Ganze eine imense Belastung dar. Gleichzeitig kommt Lynn natürlich viel zu kurz. Oder ist es das? Ist es tatsächlich schon ein Stück Berechnung so die Aufmerksamkeit für sich zu bekommen? Das traue ich ihr eigentlich noch nicht zu, zumal sie sich im Endeffekt damit auch selber quält.
Die Schlafprogramme in den Büchern scheinen nicht darauf abzustellen, dass ein Kind auch 2 Stunden schreien kann am Stück ohne sich auch nur einmal hinzulegen. Nein sie steht am Gitter und zieht das durch bis sie heiser ist. Der einzige Ort wo sie noch bereit ist einzuschlafen ist der Kindersitz im Auto oder das Wohnzimmersofa. 'Nur kann ich dem nicht nachkommen, ich habe schließlich zwei Kinder und kann Lynn nicht zumuten, jeden nachmittag wenn sie hellwach ist, Auto zu fahren bis ihre Schwester schläft.
Ich habe mich nach einer Mutter-Kind-Kur erkundigt, auch aus Angst, wie es mit mir weiter geht. Leider ist dies nicht in meinem Tarif bei der privaten Versicherung enthalten. Trotzdem glaube ich langsam, Hilfe zu brauchen.
Meine Mutter hat mir zum Geburtstag gewünscht, dass ich das neue Lebensjahr so meistere wie mein altes und ich weiß jetzt schon: ich werde es nicht schaffen!
Und ist man mal wütend auf sein eigenes Kind erschlägt einen im selben Augenblick schon fast das schlechte Gewissen. Das Leben scheint mir ein einziges Hin und Her zu sein im Moment. Ein Lob auf jede Ehe/Beziehung, die das aushält!
Wie gesagt; an wenig Schlaf nachts könnte ich mich gewöhnen, aber da sie auch die Tage zur Hölle macht im Moment weiß ich einfach nicht weiter. Wenn sie mal bei meiner Schwiegermutter ist, schläft sie auch meist mittags noch. Sie legt sich gemeinsam mit ihr hin. Das hat hier auch einmal geklappt, aber nur, weil Lynn zufällig zur gleichen Zeit müde war. Ich kann Lynn doch nicht so lange im Wohnzimmer alleine weinen lassen nur um mich mit Janne hinzulegen. Alles spricht dafür, dass sie den Schlaf eigentlich braucht, aber sie findet keine Ruhe
Dienstag, 4. Mai 2010
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