Montag, 28. Juli 2008

Die ersten Tage zu Hause

Die erste Nacht nach dem Krankenhaus zu Hause war schlimm. Schon im Krankenhaus hatte ich die Befürchtung, immer noch nicht richtig Milch zu haben. So kam ich mir wie ein Hühnerdieb vor, wenn ich wieder in den Elternraum ging, um Glucose zu holen, damit unser Kind satt wird. Die Schwestern waren nicht gerade freundlich wenn sie mich anraunsten, es könne doch nicht sein, dass wir schon wieder Glucose bräuchten. Ich solle Janne mehr anlegen, weniger anlegen, länger anlegen, kürzer anlegen usw.
Die Milch kam dann erst am fünften Tag bzw. in der ersten Nacht zu Haus. Wir waren eh schon ein bisschen mit den Nerven am Ende, weil Janne ziemlich viel geschrien hatte, für uns ohne ersichtlichen Grund. In unserer Verzweiflung wollten wir ihr ein Fläschchen Tee geben, es schien, als hätte sie starke Blähungen.
Noch dazu wachte ich dann am nächsten Morgen mit prallen schmerzenden Brüsten raus, die so geschwollen waren, dass es unmöglich schien, dem Kind irgendwie die Brustwarze rein zu befördern. René musste zur Arbeit und ließ mich in meinem Dilemma allein. Ich weiß, er wäre lieber zu Haus geblieben und kam zum Glück recht schnell zurück. Ich tat instinktiv das richtige. Zwar wusste ich, dass bei Milchstau Kälte helfen sollte, aber ich hatte das Gefühl, damit nichts ins Rollen bzw. zum Fließen zu bringen, also versuchte ich es mit einem Körnerkissen und siehe da- es klappte und ich bekam Janne zum ersten Mal aus eigener Produktion satt. Später stellte sich heraus, dass ich sie übersatt bekam, denn das anfängliche Spucken war einfach Folge meines Übereifers. Inzwischen sind wir schneller mit Stillen fertig denn jetzt weiß ich, dass ich bestimmen muss, wann Schluss ist. Sie würde wahrscheinlich ewig weiter nuckeln wenn ich sie ließe.
Nachts gönnt sie uns schonmal 5 Stunden Schlaf am Stück. Die Nächte klappen überhaupt super. Den ersten Teil verbringt Janne entweder in ihrem Bett oder Beistellbett, die zweite Hälfte schläft sie mit bei uns im Bett.
René hat sich um ein super Babyphon gekümmert, so dass wir sie manchmal schweren Herzens schon in ihr Zimmer legen für zumindest ein paar Stunden. Ich schlafe dann doch einfach etwas besser, auch wenn ich es sonst sehr genieße, sie direkt in meiner Nähe zu haben.
Die schönsten Augenblicke sind die, wenn sie satt und müde neben mir liegt, angesicht zu angesicht, sie noch gegen den Schlaf ankämpft und dabei die dollsten Grimassen zieht. Dann habe ich sie so unendlich lieb!
Wenn René nach Hause kommt tut er mir manchmal leid. Die Tage sind immer so ruhig, Stunden dauern und man kann sie einfach nicht beruhigen. Das fällt leider immer genau in René´s Feierabend. Aber es sieht es zum Glück gelassener. Ich muss mich dann doch bemühen, nicht die Fassung zu verlieren.
Gestern war sie etwas eher mit Schreien fertig und wir konnten den Abend zumindest in Ruhe auf dem Balkon bei der Familie verbringen. Janne mitzunehmen macht mich immer stolz. Am liebsten gehen wir zu Leuten, die uns nicht mit nervenden gut gemeinten aber überflüssigen Ratschlägen bombadieren, die teilweise schon fast unverschämt sind oder zumindest so ankommen.
In ein paar Wochen gehen wir mal zur Babymassage. Ich möchte Janne ja auch etwas bieten und manchmal fällt mir schon die Decke auf den Kopf.
Ich vermisse René den ganzen Tag unerträglich doll und wenn er dann da ist, reden wir doch auch fast wieder nur über Janne. Wir müssen versuchen, trotzdem ein Paar zu bleiben, nicht nur Eltern zu sein. Deshalb plane ich jetzt mal, was man vielleicht paarmäßig aber mit Kind die Woche noch unternehmen könnte.

Freitag, 25. Juli 2008

Das Finale vom 17.07 oder : "Schlimmer als die Entbindung ist die Hämorrhoide danach!"


Mein Gefühl hat mich nicht getäuscht. Seit einer Woche sind wir zu dritt und es ist unbeschreiblich. Seitdem sind viele Tränen geflossen. Der Rührung, der Verwirrung, der Verzweiflung oder puren Freude. (Keine vor Schmerz, da bin ich froh!)
Ich bin vergangenen Mittwoch dann ins Krankenhaus gefahren zur Akkupunktur. Die Nadeln in den kleinen Zehen sollten mir zu besonders guten Wehen verhelfen. Ich merke prompt auch eine. Für die Rückfahrt habe ich mich vorsichtshalber von meiner Mutter abholen lassen. Dort bin ich dann in die Wanne gegangen um zu testen, ob es sich um Vor- oder echte Wehen handelt.
Die Wehen ließen nach und ich hielt erstmal zwei Stunden einen Mittagsschlaf, mir meiner Sache sicher, dass es also doch noch nicht los geht. Als ich aufstand und zur Toilette ging sah ich, dass ich blutigen Schleim verlor. Sah so der Schleimpfropf aus??? Ich beschloss nach Hause zu fahren und auf René zu warten. Meine Mutter bat mich inständig, nochmal im Krankenhaus vorbei zu gucken, sollte es sich mit dem Ausfluss nicht bessern. So fuhren wir am späten Nachmittag nochmal ins Krankenhaus. Ob ich zu diesem Zeitpunkt Wehen hatte oder nicht weiß ich gar nicht mehr, wenn waren sie nur sehr leicht. Ich glaub so ca. alle 15 Minuten. Wir gingen direkt zum Kreißsaal und ich kam ans CTG. Der Wehenschreiber schrieb nicht eine Wehe. Meinen Erläuterungen schien die Hebamme nicht sonderlich zu glauben und ich war froh, trotzdem noch einer Gynäkologin vorgestellt zu werden. Festgestellt wurde, dass sich der Muttermund bereits 5-6 cm geöffnet hatte. Wehen hatte ich inzwischen aber wieder keine mehr. Vor Schreck wahrscheinlich. Für mich hieß das aber, umgehende stationäre Aufnahme. Während René meine Sachen holte guckte ich mir mein Zimmer an und wartete draußen um noch ein paar Leute anzurufen.
Um 21:00 Uhr sollte ich nochmal zum CTG erscheinen. Man würde die Nacht abwarten sagte man mir und am nächsten Tag sollte ich etwas pflanzliches zur Wehenförderung bekommen.
Irgendwann setzten Gott sei Dank die Wehen wieder von alleine ein und als wir um 21:30 Uhr wieder an der Klingel zum Kreißsaal standen hatte ich regelmäßige Wehen im Abstand von 5-6 Minuten. Ich empfand sie aber als total ertragbar und machte mir nicht einmal die Mühe, sie zu veratmen. Da sie aber erneut nicht aufgezeichnet wurden (angeblich liegt es an meiner dicken Bauchdecke) wurde mich wieder nicht viel Glauben geschenkt und mir stattdessen ein Schlafmittel angeboten. Ich fragte mich, wie ich mit Wehen in derart kurzen Abständen schlafen sollte und antwortete „Nein danke, ich werde statt zu schlafen lieber weiter an der Entbindung arbeiten und die Wehen voran bringen“. Wieder untersuchte eine Ärztin und befand den Muttermund vollständig eröffnet. Da war die Überraschung dann auch bei den Hebammen groß und im selben Augenblick, als ich von der CTG-Liege aufstehen wollte platze die Fruchtblase. Wie vermutlich jede Erstgebärende hielt ich mich für eine Millisekunde für inkontinent bis ich gerafft hab, was los war. Für alle, die es sich auch fragen: Man merkt es nahezu sofort wenn es Fruchtwasser ist. Es fühlt sich ganz seifig an und kommt nunmal einfach auch woanders raus als Pipi!
Trotzdem fühlte ich noch ein letztes Mal so etwas wie Scham als ich mit heruntergelassenen Hosen zwischen der Ärztin, einer Hebamme und René stand und es zwischen meinen Beinen nur so tropfte. Ich bat inständig darum, auf´s Klo gehen zu dürfen, um erstens den Raum nicht weiter einzusauen und zweitens die Sache mit mir alleine auszumachen ohne Zuschauer.
Wir schafften es so eben bis zum ersten Klo vor der Kreißsaalpforte. Ich bekam mit auf den Weg, dass ich mal ne Stunde spazieren gehen soll. Auf dem Klo sitzend und das Fruchtwasser ablaufen lassend war mir aber schon klar, dass an Spazieren nicht mehr zu denken war. Mein Körper tat das einzig richtige und machte dem Kind so viel Platz wie möglich, indem ich nochmal „alle Schläuche leerte“ und das nicht nur einmal. Somit war ich zumindest dahingehend beruhigt, dass ich außer einem Kind noch so einiges andere rauspressen würde.
Von dem Klo schleppte ich mich zum nächsten auf meinem Zimmer. Auf der Strecke übermannt von einer heftigen Wehe war ich dann in meinem Zimmer fest davon überzeugt, mein Kind auf dem Klo zu bekommen. Schließlich wollte man mich im Kreißsaal noch nicht haben. René schaffte es, mich unter Androhung eines Rollstuhls, doch noch zurückzubringen und sagte an der Gegensprechanlage nach dem Klingeln in bestimmendem Tonfall: „Wir wären dann jetzt so weit!“ Noch auf dem Weg zum Kreißbett setzte die erste Presswehe ein, ich erkundige mich aber brav, ob ich denn jetzt die Hose ausziehen dürfe.
Auf dem Kreißbett bekam ich nach weiteren zwei Presswehen dann bereits die freudige Mitteilung, dass man schon die Haare sehen könne. Sie wären dunkel. Ich konnte gar nicht fasse, wie easy das alles ging. War aber weiterhin davon überzeugt, ich müsse nochmal aufstehen und aufs Klo, den der Druck ließ irgendwie nicht nach. Die Hebamme erklärte mir, das sei halt der Druck von den Wehen. Das würde nicht heißen, dass ich nochmal abführen müsse.
Ich presste und presste, zwischendurch sollte ich immer mal eine Presswehe veratmen, das schien mir ein übermenschliches Verlangen. Kaum machbar! Die Hebamme verlangte außerdem eine Atemtechnik von mir, die total abwich von dem, was ich im Vorbereitungskurs gelernt hatte. Das hat mich kollossal verwirrt. Außerdem war im Kreißsaal nebenan auch eine Geburt im Gange, so dass ich die Hälfte der Wehen mit René alleine war und Ärztin und Hebamme nebenan. Je mehr die andere Frau schrie, desto verkrampfter wurde ich. Es konnte doch nicht sein, dass man nach drei Wehen schon das Köpfchen sehen konnte und dann war plötzlich Ende?! Ich merkte instinktiv, ich könne pressen bis ich platze, aber das Kind steckte einfach fest. Nach 1,5 Stunden ohne Erfolg schmissen sich abwechselnd die Hebamme oder die Ärztin auf meinen Bauch beim Pressen- ohne Erfolg. Der Oberarzt wurde gerufen und versuchte das gleiche. Man entschied sich dann auch zum Wohle des Kindes zur Saugglocke zu greifen. Auch der zwischenzeitlich angeschlossene Wehentropf blieb von mir unbemerkt. Man meinte, meine Wehen seien nicht stark genug, ich empfand sie aber schon als sehr ausgeprägt und auch mit dem Tropf nicht anders.
Ich war dankbar für die Saugglocke, weil ich langsam dann doch am Ende meiner Kräfte war. So hatte ich es mir nicht vorgestellt. Im Kurs war immer die Rede von Rückenmassage, Stellungswechseln und kühlem Waschlappen auf der Stirn. René tat aber sein meistes und bestes und ohne ihn möchte ich mir gar nicht vorstellen, wie es gewesen wäre. Ich hätte dann tatsächlich die halbe Zeit allein da gelegen. Er war super!!!
Der Arzt setzte die Saugglocke an und ich durfte wieder nur veratmen. Unsere kleine Janne hatte leider die letzte Drehung im Becken nicht hinbekommen und steckte mit den Schultern fest. Mit der Glocke bedurfte es dann noch zwei Wehen und leider erheblich viel Schneiderei, dann erblickte sie endlich das Licht der Welt und wurde mir quasi auf den Bauch geworfen.
Das Nähen und Blutstillen hinterher dauert nochmal so lange, wie der ganze Geburtsvorgang und ich möchte eigentlich nicht näher darauf eingehen. Ich bat irgendwann beim Nähen um ein Schmerzmittel weil ich es einfach leid war und beschimpfte den Arzt, er solle aufhören, so viel Metall in mich reinzustecken. Mit dem Schmerztropf war es dann irgendwie auszuhalten und beobachtete, wie Janne gebadet wurde und der stolze Papa die ersten Fotos schoss, während ich leider ziemlich viel Blut verlor.
Alles in einem hatte es dann doch super geklappt und ging recht schnell. Hätte sie richtig gelegen, wären wir nach einer Viertelstunde wieder draußen gewesen, aber es sollte nicht sein. Vielleicht wäre es mir dann auch zu schnell gegangen.
Das erste Anlagen nach dem Baden klappte tatsächlich schon reibungslos und schien mir wie ein Wunder. Sie war so hübsch wenn auch etwas verfärbt. Die Haut noch leicht bläulich, die Lippen total rot aber einfach ein Wunder!
Ich bin dankbar für jede Erfahrung!

Im nächsten Post schreibe ich noch über die Eingewöhungsphase und die ersten Tage zu Hause, aber jetzt wird gerade jemand quängelig...

Dienstag, 15. Juli 2008

Mittwoch 16.07.

Gestern war ich beim Arzt. Es hat sich leider noch nicht viel getan. Der Muttermund ist minimal geöffnet, Fruchtwasser noch ausreichend vorhanden und das Kind bestens versorgt. Nichts sieht nach Entbindung aus. Ich war fest davon überzeugt, über die Zeit zu gehen. Es sieht alles danach aus. Montag, am errechneten Termin, muss ich wieder hin und dann alle zwei Tage. Wenn sich bis Ende nächster Woche nichts getan hat werde ich im Krankenhaus vorgestellt.

Seid letzter Nacht habe ich aber Wehen. In ganz unregelmäßigen Abständen. Zumindest glaube ich, dass es Wehen sind. Seid 4:30 Uhr bin ich wach und habe René in Ruhe weiter schlafen lassen und auch gerade zur Arbeit geschickt. Es sind sicher nur Vorwehen. Leider habe ich keine Badewanne um zu testen, ob es schlimmer oder besser darin würde.
Gleich fahre ich zur Akupunktur ins Krankenhaus. Vielleicht lasse ich die Hebamme dort nochmal gucken, ob sich der Muttermund weiter verändert hat. Ganz schön blöd, wenn man gar nicht weiß, wie sich alles anfühlt und was da so abgeht. Jetzt hatte ich ja auch gar nicht mehr damit gerechnet, seit dem Befund von gestern.
Eigentlich hab ich heute auch genug anderes zu tun, aber ich winde mich teilweise vor Schmerzen....
Abwarten

Sonntag, 13. Juli 2008

Montag, 14.07., 40. SSW



Heute endete die Nacht um 4:00 Uhr aufgrund massiven Sodbrennens. Macht aber auch nichts. Mein Schlafrythmus ist eh total verkorkst. Ich bin dann eine Stunde später aufgestanden und hab in Ruhe geduscht, leider wurde René davon geweckt und so haben wir aber schon einen schönen gemeinsamen Morgen hinter uns, jetzt ist er gerade raus zur Arbeit.
Gleich kommen meine Eltern mit meinem Nicola-Schatz zum Frühstück. Ich bin froh, dass sie wieder aus dem Urlaub zurück sind und denke mal wieder : "Jetzt könnte es theoretisch los gehen!"
René hat Ende letzter Woche meinen Bauch bemalt. Schade, dass ich nicht so einen typischen kugelrunden Schwangerschaftsbauch hab sondern einfach auch weiterhin hier und da ne Speckfalte. Trotzdem traue ich mich jetzt und lade gleich mal zwei Bilder hoch. Später ärgert man sich, wenn man den Augenblick nicht trotzdem festgehalten hat.
Gestern habe ich mich nochmal mit der Technik des Kinderwagens vertraut gemacht. Ich wusste schon wieder nichts mehr und hätte noch nicht mal das Verdeck runter bekommen. Wäre ja mega peinlich in der Öffentlichkeit, direkt als Mutter zu versagen, weil man schon mit dem Kinderwagen total überfordert ist. Trotzdem habe ich insgeheim gerechnet, wie lange ich demnächst für alles brauchen werde. Mal eben einkaufen ist da nicht drin. Wenn ich erst das Kind in den Maxi-Cosi püngeln muss, dann Kinderwagen auseinander nehmen (also Schlafteil und Fahrgestell trennen), im Auto verstauen, vorher "gefüllten" Maxi-Cosi ins Auto, dann Kinderwagen wieder raus, zusammenbauen, Kind aus Maxi-Cosi usw. Das wird erstmal dauern! Wenn es dann noch regnet ist man glaube ich als Mutter total in den Hintern gekniffen. René wäre zu alle dem besser geeignet, er ist eindeutig der ruhigere von uns zumindest hat er dickere Nerven.
Außerdem haben mich doch Anfang des Jahres alle gewarnt, dass es so ein Jahrhundertsommer wird, mit 40 Grad im Schatten und so. Wo bleibt denn dieser Sommer? Ich hab extra noch superdünne Sachen für Janne gekauft ohne Ende, weil ich dachte, das Kind bekommt in seinen Nicki-Stramplern einen Hitzeschlag und jetzt?! Wenn sich nichts ändert kann ich die Sachen so direkt ungetragen verstauen und entweder für´s nächste Kind wegpacken oder zur Kleiderbörse geben.
Ich bin so gespannt wie sich alles anfühlt. Wie werden die ersten Wehen sein? Bekomm ich überhaupt welche oder muss vielleicht auch alles eingeleitet werden? Wird es eine natürliche Geburt oder komme ich doch nicht um einen Kaiserschnitt rum? Hoffentlich lässt sie sich nicht zu viel Zeit. Je größer sie wird, desto eher ein Kaiserschnitt. War das letzte Wochenende unser letztes zu zweit? René macht sich tatsächlich Gedanken, dass noch ganz Schlimmes passieren kann. Wie es wäre, wenn er nur zu zweit aus dem Krankenhaus zurück kommt. Wenn einer von uns es nicht überstanden hat. Solche Horror-Visionen hatte ich gar nicht bis gestern. Da hat er mir echt Angst gemacht.
Jetzt lade ich mal die Bilder hoch und bereite das Frühstück vor!

Dienstag, 8. Juli 2008

08.07.08, Dienstag, 39. SSW

So langsam verblöde ich hier glaube ich zu Hause. Bin aber auch zu unmotiviert,etwas an meiner Situation zu ändern. Es gibt nichts, was mich ablenken könnte glaube ich. Und so warte ich den ganzen Tag, dass René endlich nach Hause kommt.
Es ist alles weiterhin unverändert, außer dass meine Hebamme mir gestern die Karte ihrer Vertretung mit den Worten "Ich bin jetzt im Urlaub bis 01.08." zugesteckt hat. Das hat mich total deprimiert. Da bereiten wir uns seit Monaten mit dieser Frau auf das Ereignis vor und dann so was. Ich weiß nicht, ob ich die Vertretung anrufen soll. Eigentlich kann ich dann genausogut ohne Hebamme ins Krankenhaus fahren, da arbeiten ja genug, die wir auch nicht kennen.
Allerdings weiß ich dann auch nicht, wer zur Nachsorge kommt und darauf will ich nicht verzichten.
Totaler Mist!
Außerdem regnet es nur noch. Jetzt haben wir endlich einen großen aufblasbaren Pool im Garten, mit dem ich mir das Warten versüßen wollte und seitdem ist nur schlechtes Wetter!
Morgen kommt meine Großcousine zum Frühstück, dann habe ich ne Weile Ablenkung, aber mit in der Sonne sitzen wird es wohl nichts.
Sonst gibt es gar nichts Neues. An Schlaf nachts ist nicht viel zu denken, ich hole tagsüber viel nach. Ich muss 3-4 mal auf´s Klöchen nachts und es tut langsam richtig weh, in Gang zu kommen und aufzustehen wenn ich gelegen habe. Janne ist weiterhin total aktiv. Am Sonntag (René´s Geburtstag) war sie etwas ruhiger, wahrscheinlich, weil ich anfangs im Stress war. Aber sonst turnt sie unheimlich viel rum, ich dachte, so viel Platz hat sie nicht mehr, aber sie macht ihn sich. Gestern hatte ich dafür stundenlang einen dicken harten Knubbel in Höhe des Bauchnabels, wahrscheinlich hat sie ihr Knie da die ganze Zeit fest rein gedrückt.
Sie von außen so zu fühlen finde ich weiterhin ein bisschen alien-mäßig. Sie soll endlich raus kommen! Heute hab ich allerdings "Mein Baby" auf RTL geguckt und ein ganz frisch geschlüpftes Baby gesehen, da hing echt zentimeterdicke Käseschmiere dran und die war leicht bläulich. Also so was will ich auch nicht, dann sollen sie sie lieber vorher etwas sauber machen!
Am Samstag sind wir bei Freunden zum Baby-Pinkeln eingeladen. Ich werde ja an unserem nicht teilnehmen, das wird ganz spontan stattfinden und ich brauche mich um Nichts zu kümmern! Ist René´s Sache!

Dienstag, 1. Juli 2008

01.07.08, 38.SSW

Zurück aus dem Urlaub bin ich ausnahmsweise mal braun, etwas erholt aber auch etwas k.o. An die schmerzenden Hände konnte ich mich inzwischen gewöhnen. Der Schmerz hat sich auch eher zu einem permanenten Taubheitsgefühl entwickelt. Heute morgen waren wir beim Arzt, es spricht nichts für eine frühzeitige Entbindung. Der Muttermund ist noch fest verschlossen. Du wiegst inzwischen geschätzte 3100 g und könntest mir wirklich den Gefallen tun, uns nicht mehr allzu lange warten lassen. Eben habe ich etwas blutige Spuren entdeckt. Entweder hat mich die Ärztin ein bisschen grob untersucht oder du kündigst wider Erwarten doch deine vorzeitige Ankunft an. Ich glaube aber nicht.
Hier zu Hause ist leider eine Menge los. Wir bekommen einen Haufen neuer Nachbarn und es wird ab 6 uhr morgens direkt gegenüber gebaut. Es ist ein ständiger Lärm und ich kann leider das schöne Wetter draußen nicht auf der Terrasse genießen. Am Sonntag hat dein Papa Geburtstag. Es wäre schön, wenn du dann nicht kommen würdest, denn zwei Geburtstage an einem Tag finde ich blöd. Eben war ich im Krankenhaus uns hab uns angemeldet. Also eigentlich ist alles klar. Meine Füße sind zum zerbersten gefüllt mit Wasser und ich hoffe, dass die nächste Akkupunktur am kommenden Montag etwas Erleichterung bringt.
Neuerdings brechen manche Männer bei meinem Anblick in Entzücken aus. Vorhin in einem renomierten Lebensmittelgroßmarkt schrie ein Mann bei meinem Anblick seine Freundin regelrecht an, dass er auch ein Baby haben will. Sie war offensichtlich peinlich berührt als er immer wieder auch mich und meinen Bauch deutete. Ich werde nicht mehr als Frau gesehen, sondern als Schwangere. Ist aber voll in Ordnung und ich werde meinen Bauch, auf den ich sehr stolz bin, vermissen.
Schade, dass wir uns aller Wahrscheinlichkeit noch so lange gedulden müssen, bis wir dich endlich in den Armen halten. Gestern hat dein Papa schon viel mit dir gespielt durch die Bauchdecke. Da war ich richtig außen vor. Es hat ständig irgendwelche Geräusche abgegeben und du hast ihm heftig mit Bewegungen an der jeweiligen Stelle geantwortet. Bestimmt eine Viertelstunde lang ging das so. Ich war mächtig stolz! Man sagt zum Ende der Schwangerschaft werden die Babys ruhiger, weil sie nur noch wenig Platz haben. Du drehst nochmal richtig auf und bist fast ständig wach und aktiv. Nachts habe ich davon schonmal Sodbrennen, aber ein Schluck Kaiser Natron vor dem Einschlafen bewahrt mich meist davor.
Es klappt generell wieder etwas besser mit dem Schlafen und wenn ich nachts zu viel wach bin, versuche ich den Schlaf tagsüber nachzuholen. Dadurch bekomme ich leider jetzt zu Hause nicht mehr so viel geschafft, wie ich gerne würde. Vor dem Urlaub war ich noch total fleißig, aber jetzt möchte ich lieber mal die geschwollenen Füße hochlegen.
So, ich habe sowohl ein neues Handy wie auch ein neues Festnetztelefon. Das muss ich jetzt erstmal alles ausprobieren.