Es sind schon wieder etliche Wochen ins Land gezogen und langsam neigt sich die Schwangerschaft dem Ende zu. Zumindest bin ich seit heute rein rechnerisch und ausgehend von 10 Schwangerschaftsmonaten schon im 9. Monat. Das hört sich gewaltig an, ist es auch. Gewaltig schön und gewaltig spannend und ein bisschen ist der Bauch auch gewaltig. Zumindest komme ich kaum noch in die Dusche rein oder raus, da die Tür über Eck in ihren Ausmaßen nicht hochschwangerengeeignet ist. Und Bauch einziehen klappt nicht, hab ich schon ausprobiert.
Letzte Woche habe ich es mir ein paar Tage an der Ostsee gut gehen lassen bei super sonnigem Wetter. Ich bin für meine Verhältnisse knackbraun, allerdings verbergen sich dahinter hauptsächlich typische Schwangerschafts-Pigmentflecke wo ich nur hoffe, dass sie nach der Entbindung langsam wieder verschwinden.
Wir waren in einem kleinen Lädchen, wo man schwedische Tischdecken bekommen kann. Nicht nur der Laden, sondern auch die Eingangstüre waren so klein, dass ich auch dort Probleme hatte, den Laden überhaupt zu betreten. Beim Herausgehen hat mir der Besitzer lieber das Scheunentor geöffnet. So weit ist es schon gekommen. Ganz schön peinlich!
Leider hat unsere Dusche kein Scheunentor.
Dazu kommen Ödeme in den Beinen. Meine Füße sind ohne weiter von mir beachtet zu werden auf ein gigantisches Ausmaß angeschwollen wenn ich eine längere Strecke gegangen bin oder ewig gesessen habe. Die Konturen meiner Sprunggelenke sind quasi nicht mehr vorhanden und ein bisschen ekelt mich das an, aber laut meiner Frauenärztin kann ich nichts machen, außer die Füße oft hochlegen. Das wiederum sehen bestimmt meine Kollegen nicht gern, denn seit heute leiste ich wieder meine letzten Arbeitstage im Büro.
Ich genieße bewusst viele Augenblicke, z.B. ungestört im Strandkorb liegen oder Fernsehgucken, besonders auch die Zweisamkeit mit René weil mir klar ist, dass es sehr sehr lange dauern wird, bis das mal wieder der Fall ist. Nicht dass ich die Kleine jetzt schon als Belastung empfinde, aber ich mache mir da nichts vor und finde es auch nicht schrecklich oder so. Es wird aber einfach alles anders werden. Immer und immer fragen wir uns, ob wir gute Eltern werden. Ob die Power ausreicht, einem Kind alles zu geben, was es braucht. Und auch das Geld.
Was jetzt noch an Papierkram auf mich zukommt macht mir allerdings wirklich Angst. Mehr noch als die Entbindung, die Verantwortung oder die Angst vor einem Milchstau. Ich habe noch gar keinen Plan, wann ich wo mit welchen Unterlagen welche Anträge stellen muss.
So werde ich wohl diese Woche erstmal bei der Personalabteilung anrufen. Vielleicht können die mir weiterhelfen, außerdem muss ich ja irgendwann auch mal Elternzeit beantragen bevor es zu spät ist.
´Das alles ist mir ein Graus und ich wünschte ich hätte jemanden, der mir dabei hilft. Aber René möchte ich damit nicht belasten. Der ist auf froh, wenn er mal Feierabend hat.
Mein Klinikkoffer steht auch brav gepackt im Kinderzimmer. Eigentlich sollte er ins Auto, aber ich vergesse ihn immer. Dafür steht aber der Maxi-Cosi schon brav auf dem Rücksitz.
Die Vorsorgeuntersuchung war heute auch wieder ohne jeden Befund. Alles ist zeitgerecht entwickelt, ausreichend Fruchtwasser vorhanden und die Plazenta auch noch funktionsfähig. In Kürze wird sie anfangen zu verkalkten, weil sie allmählich ihren Job getan hat. Vielleicht bekomm ich ja auch bald die ersten Senkwehen. Ich bin gespannt. Heute, nachdem ich mich erfolgreich in die Duschkabine gezwängt habe, habe ich darüber nachgedacht, wie wohl alles los geht. Ich werde René bitten, erst bei einsetzenden Presswehen der Familie Bescheid zu geben. Was bringt es, wenn bei der ersten Wehe alle in Aufregung versetzt werden und eventuell noch 12 Stunden auf Nachricht aus dem Kreißsaal warten müssen?!
Ich will da alleine durch, mit René. So wie durch meine Kiefer-OP letzten Montag. Da hätte ich auch nicht mit gerechnet, dass mir so was fieses wie eine Wurzelspitzenresektion und ein vereiterter Kieferknochen noch bevor steht während der Schwangerschaft. Also schlimmer kann eine Entbindung auch nicht sein!
Baby-Daten: Bei der letzten Vorsorge war unser Baby übrigens angeblich geschrumpft und hat abgenommen. Es muss sich also um leichte Messfehler handeln, im Grunde ist ja eh alles nur geschätzt. Verrutscht das Kreuzchen nur um 1 mm beim Messen des Oberschenkelknochens änders es die Gesamtlänge des Babys um ca. 0,7 cm. Also die Werte von Ende April aus dem letzten Eintrag können nicht gestimmt haben. Heute ist Janne ca. 43 cm groß und wiegt schätzungsweise knapp 1900 g.
Montag, 26. Mai 2008
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